Wie Wird Der Konjunktiv 1 Gebildet
Konjunktiv I und II: wichtige Grammatik
Eine Estimation schreiben, eine Gedichtanalyse verfassen, die Dramentheorien kennen und dazu noch wissen, was in den einzelnen Literaturepochen wie Barock, Romantik oder Sturm und Drang wichtig ist – im Fach Deutsch ist umfassendes Wissen gefragt. Dazu gehört auch der richtige Gebrauch der Grammatik. Und da hat die deutsche Sprache die ein oder andere Herausforderung zu bieten. Für manch eine /-n sind das die Kommaregeln, für andere der Konjunktiv. Doch wie meistens in Sachen Grammatik gilt auch für den Konjunktiv I und II: Alles halb so schlimm, denn es gibt klare Regeln, die Bildung und Gebrauch festlegen. Diese Regeln erklären wir dir hier.
Inhaltsverzeichnis
- Definition
- Konjunktiv I
- Konjunktiv Ii
- Häufige Fragen
- Überblick
Definition: Was ist ein Konjunktiv?
Beim Konjunktiv handelt es sich um eine bestimmte Verbform, einen sogenannten Modus. Davon kennst du bereits mehrere: den Indikativ und den Imperativ. Der Indikativ ist die Normalform des Verbs, er wird auch als Wirklichkeitsform bezeichnet., z.B. "Heute scheint dice Sonne". Der Imperativ bezeichnet die Befehlsform, z.B. "Gib das her!"
Der Konjunktiv wird auch als Möglichkeitsform bezeichnet, weil er Wünsche und Möglichkeiten ausdrückt. Aus der Umgangssprache ist er dir vor allem mit "würde" bekannt: "Du hast versprochen, du würdest dich melden."
Deutsch ist eine würde-lose Sprache! Denn meistens ist der Gebrauch von würde falsch. Statt automatisch "würde" zu verwenden, ist es wichtig, zwischen Konjunktiv I und Konjunktiv Ii zu unterscheiden.
Konjunktiv I
Der Konjunktiv begegnet dir vor allem in der indirekten Rede. Mit ihr gibst du wieder, was jemand anderes gesagt chapeau. Um das kenntlich zu machen, setzt du das Verb in den Konjunktiv, in der Regel in den Konjunktiv I.
Bildung des Konjunktiv I
Um den Konjunktiv I zu bilden, benötigst du den Verbstamm im Indikativ Präsens. Beim Indikativ Präsens handelt es sich sozusagen um die Normalform des Verbs. Du bildest sie, indem du an dice Wurzel des Verbs verschiedene Endungen anhängst. Die entsprechende Endung richtet sich dabei nach dem verwendeten Personalpronomen, z.B. Ich lerne, du lernst, wir lernen usw.
Um den Verbstamm zu bestimmen, den du für die Bildung des Konjunktiv I brauchst, schaust du dir einfach den Infinitiv, also dice Grundform des Verbes an, z.B. gehen, essen, lernen usw. Die Grundform endet meist auf -en . Dieses streichst du weg und es bleibt der Verbstamm übrig, z.B. geh-, ess- oder lern-. An diesen Stamm hängst du jetzt folgende Endungen an:
- –e,
- –(e)st,
- –e,
- –en,
- –et,
- –en
Die folgende Tabelle veranschaulicht dice Bildung des Konjunktiv I noch einmal:
Pronomen | Endung | Infintiv | Stamm | Stamm + Endung |
---|---|---|---|---|
ich | -e | gehen | geh | geh + eastward |
du | -est | gehen | geh | geh +est |
er/sie/es | -e | gehen | geh | geh + east |
wir | -en | gehen | geh | geh +en |
ihr | -et | gehen | geh | geh +et |
sie | -en | gehen | geh | geh +en |
In der Umgangssprache wird beim Gebrauch des Konjunktivs ziemlich geschlampt. Aber achte beim Nachrichten gucken mal auf die Moderationen der Nachrichtensprecher /-innen. Sie verwenden sehr häufig dice indirekte Rede, um wiederzugeben, was ein /-e andere /-r gesagt hat.
Ausnahme: das Verb "sein"
Spätestens seit dem Vokabeln lernen im Englischunterricht weißt du, dass die Grammatik zwischen regelmäßigen und unregelmäßigen Verben unterscheidet. Unregelmäßige Verben werden anders gebildet als dice regelmäßigen, hier gelten dice gängigen Bildungsregeln eben nicht. In den meisten Sprachen gehört das Verb " sein " zu den unregelmäßigen Verben. Das ist auch im Deutschen so. Wichtig zu wissen ist das, um den Konjunktiv I richtig zu bilden. Dieser leitet sich vom Verb "sein" nämlich wie folgt ab:
Invintiv | ich | du | er/sie/es | wir | ihr | sie |
---|---|---|---|---|---|---|
sein | sei | sei(e)st | sei | seien | seien | seien |
Beispiele:
- Er sagte, sie sei dice beste Freundin, die er je hatte.
- Trudy behauptet, wir seien zu feige, um mit ihr Fallschirmspringen zu gehen.
- Meine Mutter denkt, ich sei unehrlich gewesen.
Verschiedene Zeiten
Der Konjunktiv I muss nicht immer im Präsens stehen wie in unseren Beispielen. Neben der Gegenwart kannst du ihn in drei weiteren Zeitformen verwenden:
- Theresa sagte, dass sie eine Stunde auf Ahmed gewartet habe. (Perfekt)
- In einer Woche werde sie am Strand liegen, schwärmte Sarah. (Futur I)
- Bartosz sagte, morgen um diese Zeit werde er seinen Science-Fiction-Roman zur Hälfte fertig gestellt haben. (Futur II)
Welche Zeit du verwenden musst, kommt auf den Zusammenhang sowie die Zeit, die in der indirekten Rede verwendet wird, an.
Gebrauch des Konjunktiv I
Du kannst jetzt den Konjunktiv I bilden, aber: Was machst du damit? Wie eingangs erwähnt, verwendest du den Konjunktiv vor allem im Zusammenhang mit der indirekten Rede. Während die direkte Rede eine wörtliche Rede ist, die durch Anführungszeichen gekennzeichnet ist, gibt die indirekte Rede eine Äußerung wieder, ohne diese wörtlich zu wiederholen.
Beispiel:
Direkte Carminee: Vlad: "Ich habe keinen Bock auf Lernen."
Indirekte Rede: Vlad sagte, er habe keinen Bock auf Lernen.
Direkte Rede: Elif: "Du kannst and then gut kochen."
Indirekte Rede: Elif lobte, ich könne so gut kochen.
Direkte Rede: Lehrer: "Ihr Sohn fällt im Unterricht immer wieder unangenehm auf."
Indirekte Rede: Dein Lehrer sagte mir, du fallest im Unterricht immer wieder unangenehm auf. Oder: Der Lehrer sagte, ihr Sohn falle im Unterricht immer wieder unangenehm auf.
Konjunktiv 2
Neben dem Konjunktiv I gibt es noch den Konjunktiv II. Ihn verwendest du in zwei Fällen:
- Du möchtest eine Irrealis ausdrücken.
- Du kannst den Konjunktiv I in der indirekten Rede nicht verwenden, weil er mit dem Indikativ identisch ist.
Beide Fälle erklären wir dir jetzt. Zunächst aber solltest wissen, was die Bildung des Konjunktiv Ii von der Bildung des Konjunktiv I unterscheidet.
Bildung des Konjunktiv Two
Zur Bildung des Konjunktiv II verwendest du den Indikativ Präteritum, too die einfache Vergangenheitsform des Verbs, z.B. kam, kochte, hatte. Dann hängst du wieder die Endungen des Konjunktivs an:
- –eastward,
- –(e)st,
- –east,
- –en,
- –et,
- –en
Eine Besonderheit des Konjunktiv II: Bei unregelmäßigen Verben mit a, o oder u, werden diese zu einem Umlaut, besides
- a zu ä
- o zu ö
- u zu ü
In dieser Tabelle siehst du, wie dice Bildung des Konjunktiv Two funktioniert:
Verb | Stamm im Präteritum | Konjunktiv II |
---|---|---|
gehen | ging | Ich ginge |
kochen | kochte | du kochtest |
kommen | kam | sie käme |
sein | war | wir wären |
sollen | sollte | ihr solltet |
essen | aß | sie äßen |
Einige dieser Verbformen kommen dir im Konjunktiv 2 vielleicht etwas komisch vor, beispielsweise "äße" oder der Konjunktiv 2 von backen, "büke" (denn die ältere und immer noch richtige Präteritumform von backen ist nicht backte sondern "buk "). Das liegt daran, dass der der Konjunktiv II meist völlig falsch gebraucht wird. Schuld daran ist das Hilfsverb "würden", das oft mit dem Konjunktiv Ii gleichgesetzt wird. Das ist aber nicht richtig. Denn "würden" ist lediglich eine Ersatzform. Sie greift, wenn Verben im Konjunktiv II mit dem Indikativ Präteritum identisch sind.
Beispiel:
Infinitv | Indiktativ Präteritum | Konjunktiv 2 | Ersazform |
---|---|---|---|
machen | ich machte | ich machte | ich würde machen |
lernen | er lernte | er lernte | er würde lernen |
kochen | wir kochten | wir kochten | wir würden kochen |
wir | -en | gehen | geh |
Das Hilfsverb "würde" kommt also nur zum Einsatz, um Verwechslungen auszuschließen und den Konjunktiv klar vom Indikativ unterscheiden zu können. Sätze wie "Ich würde essen" statt "Ich äße" oder "Wir würden gehen" statt "Wir gingen" sind grammatikalisch somit falsch und kein gutes Deutsch, auch wenn sie vor allem in der Umgangssprache ständig gebraucht werden.
Gebrauch des Konjunktiv II
Auch beim Konjunktiv I kann der Fall auftreten, dass er mit dem Indikativ übereinstimmt. Als Ersatzform greifst du dann auch den Konjunktiv II zurück.
Indikativ | Indikativ Präsens | Konjunktiv I | Ersatzform Konjunktiv II |
---|---|---|---|
gehen | ich gehe | ich gehe | ich ginge |
lernen | wir lernen | wir lernen | wir lernten |
Neben der indirekten Rede brauchst du den Konjunktiv auch, wenn du irreale, also nicht wirkliche Situationen beschreibst. Diese Sätze sind eine bestimmte Art von Nebensätzen und werden als Konditionalsätze bezeichnet. Du kennst sie auch aus dem Englischen als if-Sätze.
Wenn ich reich wäre, würde ich eine Weltreise machen.
Wenn ich du wäre, würde ich mehr lernen.
Oder du drückst mit dem Konjunktiv Two Wünsche aus:
Ich wünschte, du hörtest mir einmal zu.
Ich wünschte, ich läge jetzt am Strand.
Der Konjunktiv II wird somit also in folgenden Fällen gebraucht:
- In der indirekten Rede als Ersatzform für den Konjunktiv I.
- Um eine Irrealis oder Wünsche auszudrücken.
- in Konditionalsätzen.
Wenn du Bildung und Gebrauch von Konjunktiv I und 2 üben möchtest, kannst du dir hier unser kostenloses PDF herunterladen.
Wichtige Fragen
Wie bildet man Konjunktiv I und Two?
Sowohl beim Konjunktiv I als auch beim Konjunktiv 2 benötigst du einen Verbstamm im Indikativ. Beim Konjunktiv I ist das der Indikativ Präsens, beim Konjunktiv II der Indikativ Präteritum. An den jeweiligen Stamm hängst du dice Endungen –e, –est, –eastward, –en, –et und –en an. Beachte, dass das Hilfsverb "würde" erst und nur dann verwendet wird, wenn die Verbformen von Konjunktiv II und Indikativ Präteritum identisch sind.
Was ist der Unterschied zwischen Konjunktiv i und 2?
Der Unterschied zwischen Konjunktiv I und Two liegt zum einen in ihrer Bildung, zum anderen in ihrem Gebrauch. Während sich Konjunktiv I vom Indikativ Präsens ableitet, benötigst du für die Bildung des Konjunktiv 2 den Indikativ Präteritum. Konjunktiv I verwendest du in der indirekten Rede. Konjunktiv II drückt Wünsche oder eine Irrealis aus, kann aber auch als Ersatzform für den Konjunktiv I in der indirekten rede verwendet werden.
Was ist Konjunktiv 2 Beispiel?
Der Konjunktiv 2 ist zum Beispiel "Ich wünschte, ich wäre du" oder "Sie versicherten mir, sie lögen niemals."
Kann man Konjunktiv 1 und 2 in einem Satz verwenden?
Dieser Autumn tritt dann ein, wenn du mehrere Verben verwendest und eines davon in der Ersatzform steht, weil Konjunktiv I und Indikativ übereinstimmen, z.B. Theresa sagte, sie ginge in den Park und treffe dort Ahmed.
Konjunktiv I und II im Überblick
- Der Konjunktiv ist ein bestimmter Modus.
- Du kannst zwischen Konjunktiv I und II unterscheiden.
- Der Konjunktiv l leitet sich vom Indikativ Präsens, der Konjunktiv II vom Indikativ Präteritum ab,
- Den Konjunktiv I brauchst du für die indirekte Rede.
- Konjunktiv Ii drückt Wünsche oder eine Irrealis aus.
- In der indirekten Rede verwendest du den Konjunktiv II, wenn Indikativ und Konjunktiv I identisch sind.
- Deutsch ist eine würde-lose Sprache! Das Hilfsverb "würde" ist nur eine Ersatzform, die du nur dann verwendest, wenn Konjunktiv II und Indikativ Präteritum übereinstimmen.
Source: https://abi.unicum.de/schule-a-z/lernen/konjunktiv-i-und-ii
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